Über uns
Wer sind Wir?
Die Gemeinschaft Junges Ermland (GJE) existiert schon seit 1947. Damals entstand sie, indem sich unsere Großväter und Großmütter trafen, um sich wiederzusehen. Sie waren damals allesamt jugendliche Vertriebene aus dem Ermland und lebten kurz nach dem 2. Weltkrieg überall in Deutschland zerstreut als Flüchtlinge. Um sich nach der Flucht wiederzufinden und den Kontakt zu halten, reisten sie aus ganz Deutschland zu den Treffen an. Nach kurzer Zeit nannten sie sich „Gemeinschaft Junges Ermland (GJE)“. Anfänglich waren die Treffen von Themen bestimmt, die ihnen halfen das Geschehene besser zu verarbeiten. Später wurde vermehrt in die Zukunft geblickt und dies ohne Wiedergutmachungsforderungen oder Rachegedanken.
So war und ist das Ziel der GJE bis heute:
- sich auszutauschen, um nationale und internationale Brücken zu bauen, und
- Meinungsverschiedenheiten friedlich beizulegen und letztlich um Kriege und das daraus resultierende Leid, wie die Ermländer es selber erfahren mussten, zu verhindern.
Das Ermland ist eine Landschaft im Nord-Osten von Polen (im früheren Ostpreußen), deren Bevölkerungsstruktur durch katholisches Bauern- und Bürgertum geprägt war. Bis heute sind viele Teilnehmer der GJE katholisch und die kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben, ist ein großes Anliegen von uns. Unsere Gottesdienste gestalten wir aus diesem Grund kreativ und lebendig.
Seit Anfang der 90er Jahre trifft sich GJE mit ihrer Partnergruppe aus Allenstein (Olsztyn), den Ermisi. Seither sind beide Gruppen zu einer großen Gemeinschaft zusammengewachsen. Jährlich gibt es mehrere Treffen und viele gemeinsame Projekte.
Über die Jahre hat sich die GJE, genau wie die in Europa lebenden Menschen, verändert. Heute setzt sich unsere Gruppe auch aus einigen Nicht-Ermländer („Beute-Ermis“) zusammen, die den Weg zur Gruppe gefunden haben.
Was machen Wir?
Über das Jahr verteilt veranstaltet die GJE sechs bis acht Tagungen an verschiedenen Orten in ganz Deutschland. Dabei beschäftigen wir uns mit gesellschaftlichen, allgemeinpolitischen sowie religiösen Themenkomplexen, die die Tagungsleiter in Absprache mit dem Führungskreis treffen. Dadurch ist gewährleistet, dass die jeweiligen Themen für die Teilnehmer interessant und zeitgemäß sind. In den letzten Jahren waren dies u.a.: Spuren, Unterschiede zwischen den Generationen, 75 Jahren Frieden in Europa, Gott in der Krise, Russland, Glauben leben, Qual der Wahl, Freundschaft, Stadt der Zukunft, Krieg und Frieden.
Zu unseren Tagungen laden wir externe Referenten ein, die uns die Themen vielfältig vermitteln. Meist finden die Tagungen über ein Wochenende statt. Nur unsere Jahreshaupttagung dauert knapp eine Woche: sie findet in der Karwoche von Mittwoch bis Dienstag nach Ostern in Freckenhorst bei Münster statt.
Alle erschreckenden Erfahrungen, die uns von Krieg und Vertreibung überliefert wurden, lassen für uns nur ein konsequentes Umdenken zu: hin zu einem versöhnten, friedvollen Europa. Hierzu fühlen wir uns berufen und aus diesem Grund fühlen wir uns mit Osteuropa verbunden und leisten internationale Bildungsarbeit durch Tagungen und Jugendbegegnungen. Wir sind der Überzeugung, dass vor allem durch den individuellen, persönlichen Kontakt mit anderen Völkern Vorurteile und Missverständnisse abgebaut werden können.
Unsere Veranstaltungen werden vom Bundesministerium für Familie, Jugend und Bildung über den Kinder- und Jugendplan finanziell gefördert.